... eine Klinik mitten im Leben und nahe am Menschen

Klinik bringt „einen echten Mehrwert“

Die Neuropsychiatrie innerhalb der Diakonie-Klinik Mosbach hat ihr 50. Jubiläum mit einem Festakt gefeiert.

2016 wurde die neue Diakonie-Klinik Mosbach eingeweiht, bereits im Oktober 2017 konnte 50. Jubiläum gefeiert werden. Das sei kein Rechenfehler, schmunzelte Alexander Straus als Leiter des Geschäftsbereichs Gesundheit der Johannes-Diakonie bei seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste zum Festakt im Foyer der Klinik. Vielmehr habe bereits 1967 auf dem Gelände der Johannes-Diakonie eine Klinik für Neuropsychiatrie ihren Betrieb aufgenommen. Fünf Jahrzehnte später ist diese Teil der Diakonie-Klinik, die an ihrem Standort am Mosbacher Ortseingang zahlreiche bereits bestehende medizinische Angebote unter einem Dach zusammenfasst.

„50 Jahre sind für uns noch lange nicht genug“, so Alexander Straus weiter. Die Arbeit mit und für Menschen mit einer psychischen Erkrankung sei in einer Zeit, in der das Themenfeld Psychiatrie in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt sei, wichtiger denn je. Gerade mit dem Bau der Diakonie-Klinik sei am Standort Mosbach ein „Quantensprung“ gelungen. Man nehme damit nun einen besonderen Platz in der Krankenhauslandschaft des Landes ein. Pfarrer Richard Lallathin hatte zuvor bei seinem geistlichen Wort auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurückgeblickt, als auf dem Gelände der heutigen Johannes-Diakonie das erste Krankenhaus eingerichtet wurde. Mit der Einstellung von Dr. Hansjürgen Engler 1967 sei dann die Neuropsychiatrie eingerichtet worden – ein weiterer Schritt weg von einer einstigen „Verwahranstalt“ hin zu einer „modernen Rehabilitationseinrichtung“, wie es Dr. Engler seinerzeit selbst beschrieb.

Dr. Hanns-Lothar Förschler, Vorstandsvorsitzender der Johannes-Diakonie, bezeichnete die Neuropsychiatrie als wichtigen Eckpfeiler der medizinisch-psychiatrischen Arbeit der Johannes-Diakonie. „Mit dieser Klinik kann Menschen jeder gesellschaftlichen Gruppierung mit einer akuten oder chronischen Erkrankung geholfen werden.“ Gerade mit ihrer Spezialabteilung für Menschen mit einer geistigen Behinderung decke man einen wichtigen Bedarf für den Norden und die Mitte Baden-Württembergs ab.

Der Vorstandsvorsitzende nahm die Gelegenheit des Festakts zu Anlass, den ehemaligen Chefärzten der Neuropsychiatrie Dr. Hansjürgen Engler, Dr. Jürgen Kunath und Dr. Burkhard Lang für deren „langjähriges, hingebungsvolles Wirken“ besonders zu danken. „Sie haben diese Klinik aufgebaut und zu deren besonders guten Ruf beigetragen.“ Gleichzeitig wünschte Förschler dem neuen Chefarzt Dr. Charalabos Salabasidis „viel Erfolg, ein gutes Händchen, besonderes Einfühlungsvermögen und Gottes Segen“. Der Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Naturheilverfahren stellte sich den Gästen der Feier selbst vor und würdigte insbesondere das Klima, in dem er im Hause aufgenommen wurde.

Dr. Achim Brötel, der sowohl als Landrat, für die Neckar-Odenwald-Kliniken und als Vorstandsmitglied der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft ein Grußwort sprach, würdigte die Diakonie-Klinik als medizinisches Kompetenzzentrum, das für die Region „einen echten Mehrwert“ bringe. Mosbachs Erster Bürgermeister Michael Keilbach machte deutlich, dass die Stadt stolz sei, Standort einer solchen Einrichtung sein zu dürfen und dankte allen Beteiligten für ihren Dienst am Patienten.

Den Festvortrag zum Jubiläum hielt schließlich Dr. Karsten Rudolf, Ärztlicher Direktor der Diakonie-Klinik Mosbach. Er gab einen Einblick in die Veränderungen, die die Psychiatrie von 1967 bis 2017 durchlief – von den Zeiten einer „Verwahrpsychiatrie“ mit überschaubaren Möglichkeiten in Diagnostik und Therapie bis in die heutige Zeit, in der der Patient im Mittelpunkt steht, Konzepte der Niederschwelligkeit und einer digitalen Medizin entwickelt werden. In seinem Ausblick auf die nächsten 50 Jahre war sich Rudolf sicher, dass die Psychiatrie noch mobiler werde, sich noch näher am Patienten bewege. „Wir werden aber auch noch mehr Debatten haben zu Thema: Was ist krank, was gesund?“

Über den Ist-Stand in Mosbach konnten sich die Gäste beim Festakt, der musikalisch von Christian Roos und Bettina von Hindte umrahmt wurde, abschließend bei Führungen durch das Haus selbst ein Bild machen.